Treten Entzündungsherde in Rückenmark und Gehirn auf, kann die Signalübertragung in den Nervenbahnen gestört werden. Als Folge kommt es zu Beginn der Erkrankung oft zu Missempfindungen und motorischen Störungen wie Lähmungen und Sehstörungen. Diese werden oft von Kribbeln oder Taubheitsgefühl und anderen Gefühlsstörungen der Haut begleitet. Auch können sehr unterschiedliche Beschwerden wie eine überaktive Blase, unsicheres Gehen, Doppeltsehen und verwaschenes Sprechen hinzukommen.
Im weiteren Verlauf kommt es oft zu spastischen Lähmungserscheinungen insbesondere der Beine, also zu einem Gefühl der Versteifung. Zudem können die Blasenstörungen zunehmen, sodass es zu einem häufigen, nicht gut kontrollierbaren Harndrang, einer Blasenentleerungsstörung oder sogar Inkontinenz kommt.
Hinzu kommen mehrere Beschwerden, die häufig weniger eindeutig bestimmbar sind: Erschöpfungszustände (Fatigue), Wahrnehmungs-, Konzentrations- und Gedächtnisstörungen, depressive Verstimmungen, Schwindel, verschiedene Schmerzen und sexuelle Funktionsstörungen.
Gerade die Summe der unterschiedlichen, oft auch wechselnden Beschwerden können an MS Erkrankte stark belasten und sie im Alltag sowie hinsichtlich der Lebensqualität erheblich einschränken.