In über 95 % aller Fälle muss eine Trichterbrust nicht medizinisch korrigiert werden. Viele Personen wünschen dennoch eine Behandlung der Trichterbrust, um die Fehlstellung zu korrigieren und den psychischen Druck zu nehmen. Doch wie kann man eine Trichterbrust wegbekommen?
Bei Kindern und Jugendlichen lässt sich eine Trichterbrust unkompliziert behandeln, etwa durch Alltagshilfen, Physiotherapie oder eine orthopädische Saugglocke. Letztere wird täglich auf die Brust aufgesetzt und erzeugt durch einen Saugball einen Unterdruck, der das Brustbein anhebt. Bei regelmäßiger Anwendung wird so auf Dauer die Form des Brustkorbes angepasst, um einer dauerhaften Trichterbrust vorzubeugen. Teilweise ist auch bei Erwachsenen eine solche Korrektur der Trichterbrust ohne OP möglich.
Zeigen diese konservativen Methoden keine Wirkung, können auch Trichterbrust-OPs angewandt werden, die meist den Einsatz von Bügeln erfordern. Diese Operationen gegen Pectus excavatum können dabei auch minimal-invasiv sein. Folgende OPs werden oft zur Trichterbrust-Therapie eingesetzt:
- Methode nach Nuss: 1-3 Metallbügel werden durch kleine Schnitte in den Körper eingesetzt, um die verformten Rippenknorpel zu biegen und zu stabilisieren. Meist werden die Bügel nach 2 bis 3 Jahren wieder entnommen. Diese Trichterbrust-Operation ist minimal-invasiv, jedoch nur bei einer nicht zu ausgeprägten, symmetrischen Trichterbrust geeignet.
- Ravitch-Methode: Verformte Rippenknorpel werden durch einen großen Querschnitt in der Brustwand entnommen. Hingegen zur Nuss-Methode ist diese Operation nicht auf die symmetrische Trichterbrust beschränkt.
- Erlanger-Methode: Ein Schnitt legt die Ansätze der untersten vier bis fünf Rippen frei. Diese werden eingekerbt oder durchtrennt, falls nötig, um dann in korrigierter Stellung wieder zusammengesetzt zu werden. Anschließend wird bei dieser Pectus excavatum OP das Brustbein durch einen oder zwei Bügel aus Metall stabilisiert, die nach etwa einem Jahr wieder entnommen werden.
- Kosmetische Korrektur: Zuletzt kann bei der Therapie des Pectus excavatum statt einer Operation mit Metallbügeln auch eine kosmetische Korrektur erfolgen, bei der Fettgewebe verpflanzt oder ein Silikonimplantat eingesetzt wird.